Kennen Sie Kinder, die sich leicht ablenken lassen, mit Impulsivität und Ungeduld reagieren, unorganisiert und chaotisch wirken und dauernd in Aktion sind? Oder solche, die meist zerstreut und vergesslich sind, nicht zuhören können, vor sich hinträumen und mit ihren Arbeiten nie fertig werden? Die einen sind hyperaktive Zappelphilippe, die anderen die Träumer – beides Kinder mit ADS, einem Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom. Wie gut die Betroffenen damit zurechtkommen, hängt zum einen von ihrer Persönlichkeitsstruktur ab und zum andern vom Komplexitätsgrad der mit ADS einhergehenden Störungen und ob ihnen rechtzeitig und effektiv geholfen werden kann.
Viele von ihnen schaffen es als Erwachsene, wohl gerade kraft der ihnen eigenen Stärken, ihrer Kreativität, Phantasie und Spontaneität, erfolgreich zu sein. Andererseits gefährdet ein unzureichend oder nicht behandeltes ADS, so einschlägige Studien, bei Kindern und Jugendlichen das Selbstwertgefühl, und dies kann später zu Aggressivität, Depressionen und Suchtmittelmissbrauch führen.
Aus dieser Erkenntnis heraus versucht man heute, medizinisch und therapeutisch an den Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsstörungen direkt anzusetzen. Zudem bietet man Eltern und Betroffenen Leitlinien und praktische Tipps als wertvolle Unterstützung, damit die Kinder den Alltag zu Hause und in der Schule hinreichend zu bewältigen vermögen. Vielversprechend ist auch ein gezieltes Angehen von ADS bereits im Säuglingsalter.
Psychologie
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Von Marianne Kreikenbaum